In der Schule sollen die Kinder einen Aufsatz zum Thema Trauer schreiben. Als die Lehrerin die Aufsätze zurückgibt und eine Auswertung vornimmt, geht sie auf drei Arbeiten Besonders ein: „Die Ulrike hat geschrieben: Ihr Vati hat nach 13 Jahren einen „Wartburg“ bekommen, er fuhr damit zum ersten Mal und gleich an einen Baum. Totalschaden. Und nun sind sie alle traurig usw. Aber, liebe Ulrike, das ist nicht das Thema Trauer. Dein Papa hatte einen Unfall, und da ist ein Schaden entstanden. Also hast du das Thema verfehlt. – Im zweiten Aufsatz schreibt Reiner, sein Papa bekam auch ein neues Auto, das erste Mal damit gefahren. Kein Unfall! Aber am nächsten Tag war es geklaut! Nun sind alle traurig usw. Auch du, Reiner, hast das Thema verfehlt. Hier
wurde etwas gestohlen, und somit handelt es sich um einen Verlust und nicht um Trauer. Aber die Mandy hat es richtig gemacht, die hat das Thema getroffen. Sie schreibt, ihr Papa ist Parteisekretär im VEB, und er fuhr mit einem PKW auf Dienstreise und hatte einen schweren Unfall und ist daraufhin gestorben. Der ganze Betrieb hat getrauert, und hier handelt es sich wirklich um Trauer! Denn hier handelt es sich weder um einen Schaden noch um einen Verlust...“